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Ausbildung

Abwechslungsreiche Ausbildung gefragt? Wir bieten sie.

Wir engagieren uns seit vielen Jahren überzeugt und motiviert in der Ausbildung von Pflegefachkräften. Dabei sorgen wir dafür, dass theoretisches Wissen in der Praxis ankommt. Bei uns kannst du unter anderem folgende Ausbildungen und Praktika absolvieren:

  • Fachfrau/Fachmann Gesundheit EFZ
  • Lehrort Praxis für Studierende der Höheren Fachschule Pflege
  • Berufswahlpraktika
  • Einblickstage

Interessierst du dich für eine Ausbildung bei der SPITEX BERN? Dann melde dich bei uns.

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FaGe Lernende erzählen aus ihrem Alltag

Du interessierst dich für die Ausbildung FaGe, weisst aber nicht, ob es etwas für dich wäre?

Aussagen von Spitex Mitarbeitenden

«Auch als Mann schätze ich das Helfen und den Aufbau von Vertrauensbeziehungen» (Manuel Herren)

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Männer bei der Spitex

Mein Name ist Manuel Herren, ich bin 27 und lebe mit meiner Freundin in Dulliken SO. In meiner Freizeit treibe ich viel Sport, zum Beispiel Unihockey und Bike-Touren. Die Pflege habe ich bereits als Kind kennengelernt, weil meine Mutter Kinderkrankenschwester ist. Ich wusste schon immer, dass die Arbeit mit Menschen mich glücklich macht. Dennoch musste mich meine Mutter beinahe zwingen, in der Pflege zu schnuppern. Denn am Pflegeberuf klebte das Klischee, dass er ein Frauenjob war. Und im Alter von 15 Jahren sowie als Teamsportler war es nicht einfach, wenn ich mir dumme Sprüche wegen meines Berufswunsches anhören musste.

Heute macht mir das nichts mehr aus. Wenn Bekannte sich zum Beispiel über die «simple Arbeit» bei der Spitex lustig machen, biete ich ihnen an, mich einen Tag bei der Spitex zu begleiten. «Dabei würdet ihr ganz schön auf die Welt kommen», versichere ich ihnen dann. Als Jugendlicher entschloss ich mich schliesslich doch, in verschiedenen Bereichen der Pflege zu schnuppern, und bei der Spitex Burgdorf-Oberdorf gefielt es mir am besten. Zum Glück erhielt ich dort die FaGe-Lehrstelle.

Die Spitex bietet ihren Auszubildenden einen idealen Mix zwischen guter Betreuung und Selbstständigkeit: Im ersten Jahr wurde ich intensiv betreut und dann Schritt für Schritt an mehr Selbstständigkeit herangeführt. Zudem achtet die Spitex darauf, dass ihre Mitarbeitenden ihren Leidenschaften wie dem Sport nachgehen können. Nach meinem Lehrabschluss 2015 und dem Militär begann ich das HF-Studium und machte währenddessen ein Praktikum bei der Spitex Bern. Die Spitex erwies sich auch als ideale HF-Ausbildnerin: Hier schaut dir niemand rund um die Uhr auf die Finger, hier trägst du viel Verantwortung. Und doch ist immer jemand für dich da, wenn du nicht weiterkommst. Leider sind Vorurteile gegenüber der Spitex auch berufsintern verbreitet. In der Ausbildung sagten mir Männer aus Spitälern und Heimen, dass ich in der Pflege zu Hause doch nur beim Duschen helfe und «Pflästerli» klebe. Dabei läuft bei der Spitex nie etwas nach dem immergleichen Schema, was viel Improvisation und Fachwissen erfordert. Zudem triffst du bei der Spitex auf eine riesige Bandbreite an Fällen, auf Medizinaltechnik, auf psychisch instabile Personen, auf Arbeitsorte vom Hochhaus bis zum Bauernhof. All dies ist herausfordernd, aber auch äusserst spannend.

Ich denke, dass viele Pflegefachmänner diese Komplexität sowie die Freiheit, Selbstständigkeit und das Unterwegssein schätzen würden, wenn sie die Spitex erst einmal kennenlernten. Um gegen das veraltete Image anzukämpfen, könnte sich die Spitex an Schulen für Pflege vorstellen. Zudem sollten Spitex-Mitarbeitende oft von ihrer Arbeit erzählen, denn Mundzu-Mund-Werbung ist immer noch die beste. Seit meinem Abschluss 2018 arbeite ich mit viel Freude zu 100 Prozent bei der Spitex Bern als stellvertretender Teamleiter. Zehn Prozent der 400 Mitarbeitenden der Spitex Bern sind Männer. Von aussen wird mir oft gesagt, dass es gut sein muss, in der Pflege «der Hahn im Korb» zu sein und als Mann schneller an Führungspositionen zu gelangen. Solche Einstellungen mag ich nicht. Bei der Spitex Bern zählen Ausbildung, Arbeitsqualität und Engagement in Bezug auf Aufstiegschancen, nicht das Geschlecht. Nur sehr wenige Klientinnen, oft streng katholische, haben es anfänglich abgelehnt, von mir gepflegt zu werden. In solchen Situationen sind eine gute Kommunikation, viel Geduld und etwas Geschick wichtig.

All dies – und dass diese Ablehnung nichts mit mir als Mensch zu tun hat – habe ich in der Lehre gelernt. Einer skeptischen Seniorin schlug ich zum Beispiel vor, ihr nur den Rücken zu waschen. Dabei merkte die Frau, dass ich genauso professionell und einfühlsam bin wie meine Kolleginnen. Es gibt aber durchaus Grenzen, die man auch mit viel Geduld nicht überwindet. Eine Klientin ist zum Beispiel an Demenz erkrankt und hat traumatische Erfahrungen mit Männern gemacht. Sie wird nur von Frauen gepflegt. Abschliessend möchte ich anfügen, dass ich es wunderschön finde, dass ich bei der Spitex vielen verschiedenen Menschen helfen und eine Vertrauensbeziehung zu meinen Klientinnen und Klienten aufbauen darf. Ich bin mir sicher, dass dieser Aspekt der Langzeitpflege – entgegen allen Klischees – auch sehr vielen Männern gefällt.